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Update (19.11; 15 Uhr): Details zur allerersten offizielle Stellungnahme von Microsoft zu unseren Fund finden Sie in dieser PC-WELT News . (/Update)
Schon mal auf die Idee gekommen, eine mit Windows XP installierte WAV-Datei mit dem Editor zu öffnen? Das macht doch niemand - wird sich Microsoft gedacht haben, immerhin liegen unzählige WAV-Dateien auf dem Rechner und die sind zum anhören und nicht zum anschauen da.
Click here for the english translation "Gotcha: Did Microsoft use Warez for Windows XP?
Aber falsch gedacht. Unsere Kollegen von der Macwelt haben uns auf die Idee gebracht. Wir haben es ausprobiert und einige WAV-Dateien untersucht, die mit einem frisch installiertem Windows XP auf der Festplatte abgelegt werden. Hierbei haben wir eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht.
Dabei mussten wir nicht mal lang suchen, denn "Kommissar Zufall" kam uns zur Hilfe. Bereits im Windows-Systemverzeichnis wurden wir fündig. Und zwar im Verzeichnis
"Windows\Help\Tours\WindowsMediaPlayer\Audio\Wav".
Dort befinden sich genau neun WAV-Dateien, die alle eine Größe zwischen 80 und 360 Kilobyte haben. Sie dienen der Sounduntermalung bei der Windows Media Player-Tour. Öffnet man eine dieser Dateien mit Notepad, dann sieht man zunächst nur Buchstabensalat - klar, ist ja auch eine Sounddatei.
Wirklich interessant wird es erst dann, wenn man in Notepad ganz nach unten scrollt. Dort befindet sich nämlich eine Art Wasserzeichen, in dem festgehalten wurde, mit welcher Software der Microsoft-Musiker die Wav-Dateien erstellt hat.
Folgenden Text haben wir dort gefunden:
LISTB INFOICRD 2000-04-06 IENG Deepz0ne ISFT Sound Forge 4.5
Klingt zunächst einmal unspektakulär. Anscheinend hat der Microsoft-Musiker oder der von Microsoft beauftragte freie Musiker die Software " Sound Forge " von Sony (früher von Sonic) in der Version 4.5 verwendet. Sound Forge ist ein Profitool zur Erstellung von WAV-, AIFF-, MP3- und anderen Musikdateien. Der Preis: 400 US-Dollar.
An sich also nichts Ungewöhnliches. Microsoft setzt Profisoftware ein. Wer hätte dies gedacht. Aber Moment einmal wer oder was ist "Deepz0ne"? Bingo!
Deepz0ne Mitglied einer Warez-Gruppe
Deepz0ne ist oder zumindest war mal Mitglied der Warez-Gruppe Radium, die sich auf das knacken von Musiksoftware spezialisiert hatte. Er war, zusammen mit einer Person mit dem Alias "Sandor", auch Mitbegründer dieser im Jahre 1997 entstandenen Gruppe, wie diesem Interview zu entnehmen ist. Und Deepz0ne war es auch, der die geknackte Version 4.5 von Sound Forge vor einigen Jahren im Umlauf brachte.
Die Gruppe "Radium" sorgte vor einigen Jahren auch für einigen Wirbel. Sie knackte den Original Fraunhofer-MP3-Codec um den begrenzten und mit Windows mitgelieferten MP3-Codec zu verbessern. Zum Anhören von MP3s war der Windows-Codec in Ordnung, aber er bot nur beschränkte Encodierungsfunktionen. Der Radium-Codec hatte dagegen einen verbesserten Encoder (bis zu 320 Kbit/s). Und auch bei dieser Warez-Veröffentlichung tauchte auch der Name Deez0ne auf.
Was hat nun der Name "Deepz0ne" in neun Wav-Dateien in Windows XP zu suchen? Alles nur Zufall? Der Verdacht drängt sich auf, dass die Dateien mit einer gecrackten Version von Sound Forge 4.5 generiert wurden. Ob Microsoft selbst das verbrochen hat oder einer der freien Mitarbeiter, lässt sich schwer sagen. Das dürften nur die in Redmond für den Windows Media Player verantwortlichen Mitarbeiter wissen. Anscheinend wollte sich da aber jemand das Ausfüllen eines Investment-Auftrags für den Kauf einer Software im Wert von 400 US-Dollar sparen.
Ein moralisches Problem wirft dieses Thema dennoch auf, denn nicht zuletzt Microsoft meldet jeden noch so kleinen Erfolg, wenn wieder ein Raubkopierer gefasst wurde. Dazu haben sich die Redmonder auch der BSA ( Business Software Alliance ) angeschlossen, die sich dem Thema "Kampf gegen Softwarepiraterie" verschrieben hat und Raubkopierer auf allen Kontinenten jagt. Vielleicht weiß die BSA jetzt, an wessen Bürotür sie als nächstes anklopfen sollte
Das Statement von Microsoft steht noch aus, mal sehen, was Microsoft hierzu sagt.
Schon mal auf die Idee gekommen, eine mit Windows XP installierte WAV-Datei mit dem Editor zu öffnen? Das macht doch niemand - wird sich Microsoft gedacht haben, immerhin liegen unzählige WAV-Dateien auf dem Rechner und die sind zum anhören und nicht zum anschauen da.
Click here for the english translation "Gotcha: Did Microsoft use Warez for Windows XP?
Aber falsch gedacht. Unsere Kollegen von der Macwelt haben uns auf die Idee gebracht. Wir haben es ausprobiert und einige WAV-Dateien untersucht, die mit einem frisch installiertem Windows XP auf der Festplatte abgelegt werden. Hierbei haben wir eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht.
Dabei mussten wir nicht mal lang suchen, denn "Kommissar Zufall" kam uns zur Hilfe. Bereits im Windows-Systemverzeichnis wurden wir fündig. Und zwar im Verzeichnis
"Windows\Help\Tours\WindowsMediaPlayer\Audio\Wav".
Dort befinden sich genau neun WAV-Dateien, die alle eine Größe zwischen 80 und 360 Kilobyte haben. Sie dienen der Sounduntermalung bei der Windows Media Player-Tour. Öffnet man eine dieser Dateien mit Notepad, dann sieht man zunächst nur Buchstabensalat - klar, ist ja auch eine Sounddatei.
Wirklich interessant wird es erst dann, wenn man in Notepad ganz nach unten scrollt. Dort befindet sich nämlich eine Art Wasserzeichen, in dem festgehalten wurde, mit welcher Software der Microsoft-Musiker die Wav-Dateien erstellt hat.
Folgenden Text haben wir dort gefunden:
LISTB INFOICRD 2000-04-06 IENG Deepz0ne ISFT Sound Forge 4.5
Klingt zunächst einmal unspektakulär. Anscheinend hat der Microsoft-Musiker oder der von Microsoft beauftragte freie Musiker die Software " Sound Forge " von Sony (früher von Sonic) in der Version 4.5 verwendet. Sound Forge ist ein Profitool zur Erstellung von WAV-, AIFF-, MP3- und anderen Musikdateien. Der Preis: 400 US-Dollar.
An sich also nichts Ungewöhnliches. Microsoft setzt Profisoftware ein. Wer hätte dies gedacht. Aber Moment einmal wer oder was ist "Deepz0ne"? Bingo!
Deepz0ne Mitglied einer Warez-Gruppe
Deepz0ne ist oder zumindest war mal Mitglied der Warez-Gruppe Radium, die sich auf das knacken von Musiksoftware spezialisiert hatte. Er war, zusammen mit einer Person mit dem Alias "Sandor", auch Mitbegründer dieser im Jahre 1997 entstandenen Gruppe, wie diesem Interview zu entnehmen ist. Und Deepz0ne war es auch, der die geknackte Version 4.5 von Sound Forge vor einigen Jahren im Umlauf brachte.
Die Gruppe "Radium" sorgte vor einigen Jahren auch für einigen Wirbel. Sie knackte den Original Fraunhofer-MP3-Codec um den begrenzten und mit Windows mitgelieferten MP3-Codec zu verbessern. Zum Anhören von MP3s war der Windows-Codec in Ordnung, aber er bot nur beschränkte Encodierungsfunktionen. Der Radium-Codec hatte dagegen einen verbesserten Encoder (bis zu 320 Kbit/s). Und auch bei dieser Warez-Veröffentlichung tauchte auch der Name Deez0ne auf.
Was hat nun der Name "Deepz0ne" in neun Wav-Dateien in Windows XP zu suchen? Alles nur Zufall? Der Verdacht drängt sich auf, dass die Dateien mit einer gecrackten Version von Sound Forge 4.5 generiert wurden. Ob Microsoft selbst das verbrochen hat oder einer der freien Mitarbeiter, lässt sich schwer sagen. Das dürften nur die in Redmond für den Windows Media Player verantwortlichen Mitarbeiter wissen. Anscheinend wollte sich da aber jemand das Ausfüllen eines Investment-Auftrags für den Kauf einer Software im Wert von 400 US-Dollar sparen.
Ein moralisches Problem wirft dieses Thema dennoch auf, denn nicht zuletzt Microsoft meldet jeden noch so kleinen Erfolg, wenn wieder ein Raubkopierer gefasst wurde. Dazu haben sich die Redmonder auch der BSA ( Business Software Alliance ) angeschlossen, die sich dem Thema "Kampf gegen Softwarepiraterie" verschrieben hat und Raubkopierer auf allen Kontinenten jagt. Vielleicht weiß die BSA jetzt, an wessen Bürotür sie als nächstes anklopfen sollte
Das Statement von Microsoft steht noch aus, mal sehen, was Microsoft hierzu sagt.